Stress: Was wirklich dahinter steckt und wie du besser damit umgehen kannst

Stress ist ein Begriff, der in unserer modernen Welt allgegenwärtig ist. Jeder kennt ihn, und doch ist er oft missverstanden. Häufig wird der Begriff „Stress“ verwendet, um sowohl die körperliche Reaktion als auch die Auslöser (die sogenannten Stressoren) zu beschreiben. Doch zwischen diesen beiden Dingen gibt es einen wichtigen Unterschied.

Was ist Stress eigentlich?

Physiologisch betrachtet, ist Stress die Reaktion unseres Körpers auf vermeintliche Gefahr oder Druck. Diese Reaktion wird durch unser autonomes Nervensystem gesteuert, das blitzschnell aktiviert wird, um uns zu schützen. In der Praxis bedeutet das, dass unser Körper bei einer Stressreaktion in Alarmbereitschaft versetzt wird. Herzschlag und Atmung beschleunigen sich, die Muskeln spannen sich an, und wir sind bereit, entweder zu kämpfen oder zu fliehen.

Das Problem: Oft reagieren wir auf Stressoren – innere wie äußere Auslöser – genauso, als würden wir uns in einer lebensbedrohlichen Situation befinden, obwohl das in den meisten Fällen nicht der Fall ist. Und genau hier liegt der Schlüssel zum besseren Umgang mit Stress.

Stressreaktion vs. Stressoren

Viel zu oft fokussieren wir uns darauf, die Stressoren in unserem Leben zu bekämpfen. Wir versuchen, Probleme zu lösen, Konflikte zu bewältigen oder unseren Alltag zu verändern, um den Stress zu reduzieren. Das ist sicherlich wichtig, doch es greift oft zu kurz. Bevor wir uns an die Stressoren machen, sollten wir zunächst die Reaktionsmuster unseres Körpers verstehen.

Unser autonomes Nervensystem läuft automatisch ab – oft, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen. Wenn wir aber lernen, die natürliche Stressreaktion zu erkennen und zu verstehen, können wir uns bewusst darin üben, diese Reaktion auch vollständig zu durchlaufen. Denn nur wenn unser Körper die Möglichkeit hat, eine Stressreaktion abzuschließen, kann echte Entlastung stattfinden.

Ein fließender Prozess

Natürlich lässt sich die Stressreaktion nicht immer klar von den Stressoren trennen. Es handelt sich um einen dynamischen, fließenden Prozess, bei dem Körper und Geist zusammenarbeiten. Trotzdem ist es entscheidend, dass wir uns nicht nur auf die äußeren Umstände konzentrieren, sondern auch unseren eigenen biologischen Ablauf im Auge behalten.